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Weissburgunder

Herkunft:

Vermutlich eine sehr alte Mutation aus dem Blauen Spätburgunder.

Synonyme:

Blanc de Champagne, Pinot Chardonnay, Pinot Bianco, Pinot blanc, Weißer Burgunder, Weißburgunder

Lageansprüche:

die Ansprüche an die Lage sind etwas geringer als die des Spätburgunders

Verbreitung:

In Deutschland in nahezu allen Weinbaugebieten, mit Schwerpunkten in Baden, Pfalz, Rheinhessen, Nahe und Mosel. Teilweise bis in die 1980er Jahre wurde der Weissburgunder und der Chardonnay in vielen Gebieten nicht wirklich unterschieden. Sie wurden zusammen gepflanzt und meist als Weissburgunder vermarktet.

Weiter ist er vor allem in Italien, Österreich und Frankreich zu finden.

In Frankreich wird er vor allem im Elsaß angebaut.

Klone:

Die Klonenvielfalt ist beim Weissburgunder noch nicht so ausgeprägt. Der Klon, den sich alle wünschen ist jedoch auch hier vor allem lockerbeerig oder auch kleinbeerig oder mischbeerig. Da der Weißburgunder meist hohe Erträge bringt ist ein Züchtungsziel auch ein geringerer Ertrag, dies wird meist mit klein- und mischbeerigen Klonen versucht.

 

FR 70

Dieser Klon war zusammen mit dem D 209 lange Zeit der so genannte Standardklon. Er hat eine gute Fruchtbarkeit und ein sehr gutes Ertragspotential. Zur Ernte wird er schön gelblich.

D 209

In den Ertragsdaten sehr ähnlich dem Klon FR 70. Er ist jedoch eher der grünere Typ, d.h. die Beeren bleiben eher etwas grünlicher, obwohl die Mostgewichte mit denen des FR 70 fast übereinstimmen.

FR 74

Der FR 74 ist in unseren Versuchsanlagen fast identisch mit dem Klon FR 70. In den langjährigen Auswertungen des Züchters ist er jedoch im Mostgewicht leicht höher und im Ertrag leicht niedriger als dieser.

90 Gm

Der 90 Gm ist ein Klon aus Geisenheim, welcher in Baden mit dem Selektionsziel Lockerbeerigkeit ausgelesen wurde. Eine leichte Neigung zu lockereren Trauben ist deshalb vor allem bei starkwüchsigen Unterlagen erkennbar.

N 81

Der N 81 ist ein schon älterer Klon der ehemaligen Landeslehranstalt in Neustadt / Pfalz (heute DLR Rheinpfalz). Er erlebt im Moment eine gewisse Renaissance, da er teilweise als etwas lockerbeerig beschrieben wird.

FR 2101

Dies ist ein neuerer Klon des Weinbauinstitutes in Freiburg. Lockerbeerigkeit gepaart mit guter Weinqualität war auch hier das Zuchtziel. Teilweise kann man das auch sehen.

1 Gm

Dies ist ein relativ neuer Klon aus Geisenheim und erst seit der Pflanzsaison 2019 verfügbar. Ähnlich wie die 1-30er Grauburgunder Klone aus Geisenheim hat er einen sehr sicheren eher hohen Ertrag. Die Trauben sind etwas lockerer mit relativ großen Beeren!

Genau wie die Ruländer der 1-30er Gruppe könnte das der Standardklon der nächsten Zeit werden. Sicherer Ertrag, eine gewisse Lockerbeerigkeit und keine wirklichen weinbaulichen Nachteile sind eine starker Grund dafür.

4 Gm Serie

Diese Serie von 3 Klonen (4-1 Gm, 4-2 Gm, 4-3 Gm) ist für die Produktion von qualitativ hochwertigen Weissburgunder Weinen gedacht. Die relativ kleinen, lockeren Trauben erlauben Erträge um die 100 kg/ar.

Diese Serie ist jedoch eine gute Ergänzung für die aktuellen Klone, da diese meist deutlich mehr Ertrag bringen. Es können nun auch geringere Erträge ohne großen Arbeitsaufwand für die Grünlese erzeugt werden.