Was versteht man in der Rebenzüchtung unter einem Klon

Das Wort Klon bzw. klonen ist leider in den letzten Jahren oft negativ beladen worden. Es wird oft im Umfeld von moderner Gentechnik benutzt um Individuen mit gleichem Erbmaterial zu beschreiben. Oft geht das auf das Klonschaf Dolly zurück, welches 1996 mit Hilfe von Gentechnik entstanden ist. Es war das erste Säugetier, welches die gleiche Erbsubstanz hatte, wie das Ausgangstier.
Mit Gentechnik haben Klone in der Rebenzüchtung jedoch praktisch nichts zu tun. Das Wort Klon kommt aus dem griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt Zweig. So ist es auch in der Rebenzüchtung zu verwenden. Ganz einfach gesagt wird der Zweig einer Pflanze bewurzelt und somit zu einer neuen Pflanze mit den identischen Genen wie die Ursprungspflanze. Aus einer Rebpflanze können somit in einem Jahr bis zu 100 genetisch gleiche Nachkommen erzeugt werden.
Ein Klon sind somit die vegetativ (mit einem Zweig) vermehrten Nachkommen einer einzigen Pflanze.
An Anfang eines Klons steht ein einziger Stock, welcher ein oder mehrere positive Merkmale (Ertrag, Qualität, Resistenz) aufweist. Dieser Klon wird dann über einen gewissen Zeitraum beobachtet um sicherzugehen, dass die positiven Eigenschaften auch wirklich vorhanden sind und keine negativen Eigenschaften dazugekommen sind. Gleichzeitig werden die vorhandenen Stöcke vermehrt, sodass genügend Material für größere Pflanzungen vorhanden ist.
Mit Hilfe der Klonzüchtung sind die Reben deutlich leistungsfähger geworden, da nur gesunde und leistungsfähige Pflanzen vermehrt werden. Auch die maschinelle Bearbeitug ist deutlich einfacher, da diese "gleichen" Reben ähnlich austreiben, wachsen und auch zur ähnlichen Zeit erntereif sind.