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Wie sollte der Boden für das Pflanzen der Jungreben am optimalsten vorbereitet werden?

Diese Frage beschäftigt jährlich viele Winzer, welche ein Rebgrundstück neu anpflanzen.

Die optimale Vorbereitung beginnt schon mit dem Roden der alten Anlage. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die alten Rebstöcke und möglichst viele Wurzeln aus dem Boden entfernt werden. Diese sind ansonsten optimale Wirte für virusübertragende Nematoden. Vor allem die in  Deutschland auch stark verbreitete Reisigkrankheit wird durch Nematoden (Fadenwürmer) übertragen. Das Entfernen der Rebstöcke und Wurzeln ist am einfachsten erreichbar, wenn die alten Stöcke von einem Rodepflug gerodet werden. Hier bleiben viele Wurzeln am Stock hängen und sind so leicht zu entfernen.

Aber auch das Rigolen ist eine gute Möglichkeit, die alten Wurzeln manuell zu entfernen. Jeweils nachdem eine Fuhre mit dem tiefen Einscharpflug gefahren wurde, können dann die alten Rebwurzeln entfernt werden. Das ist wohl sehr aufwendig, doch auch sehr effektiv und nach wie vor die einzig wirkliche Möglichkeit, um die Wurzeln nach dem Roden noch zu entfernen.

Ein weiterer Pluspunkt für das Rigolen ist die Möglichkeit Nährstoffmangel in tieferen Regionen auszugleichen. So können Phosphat und Kalium in diese tieferen Schichten eingearbeitet werden. Da diese beiden Nährstoffe jedoch in den meisten Fällen eher im Überfluss vorhanden sind, sollte das nur nach vorhergehender Bodenuntersuchung durchgeführt werden.

In den letzten Jahren wird allerdings auch mehr und mehr auf das Rigolen verzichtet, da dieses auch Nachteile mit sich bringt:

  • Der Humus wird vergraben.
  • An der Grundstücksgrenze entsteht eine tiefe Furche.
  • Pflugsohlenbildung
  • Zeitaufwendig

Als Alternative zum Rigolen hat sich in letzter Zeit mehr und mehr das Spaten durchgesetzt. Die Arbeitsweise ähnelt sehr dem Umspaten im Garten, natürlich wird das jedoch von einer Maschine durchgeführt. Dabei wird das Arbeitswerkzeug (auch Spaten genannt) nahezu senkrecht in den Boden geführt und dann nach hinten weggeschleudert. Hier können Arbeitstiefen von 0,45 m erreicht werden.

Diese Arbeiten sollten wenn möglich vor dem Winter durchgeführt werden, damit sich der Boden nach der Lockerung etwas stabilisieren kann, bevor er im Frühjahr wieder befahren wird.

Vor dem eigentlichen Pflanzen sollte der Boden dann mit einer Fräse oder einer Kreiselegge bearbeitet werden, damit genügend Feinerdeanteil vorhanden ist, um einen guten Bodenschluss zu erreichen. Falls es noch starke Unebenheiten vor dem Fräsen gibt, wäre es ratsam diese zum Beispiel mit einem breiten Grubber vor dem Fräsen auszugleichen.