Schätzungseise 95% der in den letzten 20 Jahren in Deutschland gepflanzten Reben sind Klone. Nur so konnte der Weinbau mechanisierbar werden, da diese Reben normalerweise relativ gleichmäßig wachsen und reifen.
Wenn es um die Erzeugung von absoluten Spitzenweinen geht, wird manchmal die Forderung laut, die Kompexität der Weine durch eine größere Bandbreite der verwendeten Klone zu erhöhen. Das wird heute auch schon sehr oft gemacht. Es gibt vermutlich wenige Weine, die aus nur einem oder zwei Klonen bestehen.
Wenn man jedoch diese Idee weiter spinnt, könnte man schon verschiedene Klone oder Genotypen in ein und demselben Weinberg pflanzen. Rein theoretisch müßte das für die Qualität des Weines vorteilhaft sein. Hier kommt nun die "Selection Massale" in Spiel. Im Gegensatz zu einem Klon stammen diese Reben nicht von einem einzigen Klon, sondern von mehreren verschiedenen Ursprungstöcken ab. Man hat dann sozusagen mehrere Klone gemischt.
Da solche Selektionen meist nur für sehr hohe Qualitäten gemacht werden, sind die meisten dieser Selektionen auf eher geringere Erträge ausgelesen worden.
Man darf jetzt aber nicht vergessen zu erwähnen, dass durch diese größere Bandbreite der Genotypen die Mechanisiserung dieser Anlagen wieder deutlich schwieriger wird. Die Stöcke haben unterschiedlichere Austriebszeiten, Wuchsformen, Reifezeiten, Traubenformen usw.
Lange Zeit war es in Deutschland verboten solche Selektionen herzustellen und zu vertreiben. Seit 2019 ist dies jedoch auch hier möglich. Wir haben deshalb, nach dem Vorbild der ATVB Selektionen in Frankreich, in Anlagen, die nicht aus Klonenmaterial erstellt wurden, solche Selektionen ausgelesen. Bei Bedarf sprechen Sie uns bitte darauf an, wir beraten Sie gerne.